неділя, 7 грудня 2014 р.

SRF Tagesschau – „die nützlichen Idioten“?

Ein nützlicher Idiot ist umgangssprachlich ein Mensch, der nur zu oft mit bestem Willen und mit lauterster Gesinnung fremden Interessen dient, die er nicht zu durchschauen Willens oder in der Lage ist.

SRF Tagesschau veröffentlicht eine brutale Informationsmanipulation und weigert sich soweit, diese zu berichtigen

Am 2. Dezember hat die SRF Tagesschau (ab 10‘55‘‘) ein Video aus dem Bezirk Schyrokyi der Stadt Donezk gezeigt, mit dem folgenden off-Text:
"In der Ostukraine gehen derweil die Kämpfe weiter. Bilder aus der Stadt Donezk zeigen heftiges Artilleriefeuer der ukrainischen Armee."

Aktive Mitglieder der ukrainischen Diaspora sowie einige nicht indifferente Schweizer haben SRF drauf hingewiesen, dass dies eine Fälschung ist: dieser GRAD-Raketenbeschuss wurde von den sogenannten „pro-russischen Rebellen“ ausgeführt. Viel mehr Info dazu kann z.B. hier nachgelesen werden.

Hier ist eine Reihe von Links, wo die Details zum unserem Email-Verkehr mit den Tagesschau-Redaktoren nachgelesen werden können:

http://www.humankonzept.ch/recherchendienst/ukraine/srf-tagesschau-02-12-14-vorher-nachher
http://www.humankonzept.ch/recherchendienst/ukraine/srf-tagesschau-donezk
http://www.humankonzept.ch/recherchendienst/ukraine/srf-tagesschau-donezk-2
http://www.humankonzept.ch/recherchendienst/ukraine/srf-tagesschau-donezk-3
http://www.humankonzept.ch/recherchendienst/ukraine/srf-tagesschau-donezk-4

Momentaner Stand ist: die Tagesschau-Redaktoren haben zugegeben, dass sie einen Fehler gemacht haben, ohne die genauen Gründe für den Fehler anzugeben. Sie haben behauptet, eine Korrektur auf der SRF Webseite publiziert zu haben unter:
http://www.srf.ch/allgemeines/korrekturen

Zum einen finden wir eine solche „Korrektur“ komplett inadäquat und verlangen eine ordentliche Berichtigung während einer Tagesschau-Sendung. Zum anderen, ist sogar diese klägliche Korrektur kann derzeit auf der Website der SRF nicht mehr gefunden werden.

Somit bleiben wir bei der SRF dran, bis wir sehen, dass sie sich tatsächlich verbessert haben und in ihrer Arbeit tatsächlich ihrer gesetzlichen Aufgabe entsprechen: „Redaktionelle Sendungen mit Informationsgehalt müssen Tatsachen und Ereignisse sachgerecht darstellen“.

In der gleichen Sendung verheimlicht SRF auch wichtige Informationen

Nach dem Video mit dem GRAD-Beschuss hat die Tagesschau noch zwei Männer in der Militäruniform gezeigt, begleitet mit den Worten:
"Es gibt aber Zeichen der Entspannung. So sollen laut einem ukrainischen Armeesprecher Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Donezk im Gange sein."

Donezk_Verhandlungen_Askarov&Lenzov

Für die Zuschauer wäre aber sicherlich interessant zu wissen, wer auf diesem Bild drauf ist? Hätten die SRF Jounalisten ein bisschen recherchiert, hätten sie folgendes herausgefunden:
Links auf dem Foto ist Vertreter der Ukraine Generalleutnant Volodymyr Askarov;
Rechts - Vertreter der "Rebellen", Generalleutnant Aleksandr Lenzov - stellvertretender Chef der russischen Armee (Bodentruppen).

Informationskrieg geht voran, wollen wir dies, oder nicht. Die Aufgabe der freien Journalisten – das Publikum davon zu schützen, nicht die Ausreden zu suchen, warum dies schwierig ist.

In der Diskussion mit SRF hat die stellvertretende Redaktionsleiterin der Tagesschau folgende grundsätzliche Anmerkung gebracht:
„Die Berichterstattung über das Geschehen in der Ukraine gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben im Medienalltag.“

Ich habe folgendes darauf geantwortet und will dies auch hier wiederholen:

1. Jedem, der sich mit dem Konflikt ernsthaft auseinander gesetzt hat, ist klar: es geht vor allem um einen Informationskrieg. Diesen Informationskrieg gegen die Ukraine führt Moskau bereits seit Sommer 2013, er hat also bereits vor den Maidan-Protesten in Kiew angefangen. Ein weiterer Gegner in diesem Krieg ist das, was man unter dem Sammelbegriff "Westen" versteht. Die Schweiz ist im Verständnis der Russen auch ein Teil des Westens, wollen die Schweizer das, oder nicht. Somit wird dieser Krieg unter anderem auch gegen die Schweiz geführt! Einen Krieg führt der Aggressor, um zu siegen. Somit hat der unfreiwillige Gegner sich zu verteidigen, wenn er natürlich nicht verlieren will. So wie die Ukraine dies jetzt an allen Fronten tut. Somit kann ich zwar nachvollziehen, dass der Informationskrieg für die Schweizer Journalisten anspruchsvoll ist, muss sie aber trotzdem auffordern, mehr daran zu arbeiten, dass sie bessere Abwehrkraft gegen die moskauer Propaganda haben.
In diesem Sinne empfehle ich einen kurzen Ausschnitt aus einer neuerlichen Rede des berühmten Historikers Timoty Snyder:
https://www.youtube.com/watch?v=foSg6Ch97V4

2. Die Berichterstattung fast aller russischen Medien, sowohl in Russland selber, als auch im Ausland (z.B. das mittlerweile weltbekannte Versehekanal Russia Today), hat leider seit einiger Zeit kaum etwas mit Journalismus zu tun, sondern dient zu den Zwecken des Informationskrieges (ich kann es verdammt gut beurteilen: Russisch ist meine Muttersprache, meine Mutter kommt aus Russland). Sehr oft machen sie genau das, was die Tagesschau am 2. Dezember (fehlerhaft) gemacht hatte: die Nachricht wird zu ihrem kompletten Gegenteil umgedreht. Wenn die Schweizer Journalisten in einer solchen Situation wie gewohnt anstreben werden, "ausgewogen zu berichten" und die Mitte zu suchen, dann werden sie im besten Fall Halblügen verbreiten. Und genau das ist das Ziel der Putins Propaganda-Maschine!
Aus meiner Sicht, es ist viel besser, sich mit der Materie richtig auseinander zu setzen, eigene fundierte und begründete Meinung zu bilden, und dann diese dem Publikum zu präsentieren. Die ukrainische Diaspora in der Schweiz ist gerne bereit, die Schweizer Journalisten dabei zu unterstützen (und wir haben auch nichts dagegen – würden sogar begrüssen – wenn die russische Diaspora das gleiche tut).

неділя, 16 листопада 2014 р.

Das Gesetz ist unzulänglich und somit für uns irrelevant…

Telefongespräch mit einem Aktivist der „Russischen Welt“ (Russkij mir) aus Moskau, der im Konflikt in der Ukraine involviert ist

Meine Mutter, als sie in der Stadt Slowjansk in der Ostukraine in den 50-er Jahren zur Schule gegangen ist, hatte eine Schulfreundin Irina. Später ist Irina nach Moskau umgezogen und lebt seither dort. Ende 90-er und Anfang 2000-er Jahre bin ich geschäftlich einige Male in Moskau gewesen und habe dabei Irina und ihre Familie mehrmals besucht und Irinas Sohn Mitja kennen gelernt (Mitja ist eine der russischen Umgangsformen des Vornamens Dmitrij).

Mitja ist im gleichen Alter wie ich (derzeit um die 40), ledig und hat letzte Jahre viel um die Welt gereist, oft zusammen mit seiner Mutter. Vor ca. 5 Jahren waren er und Irina auch bei mir in der Schweiz zu Besuch. Wir waren immer nett zueinander, aber bei der Einstellung zu der Ukraine lief es zwischen uns oft ganz nach dem alten Spruch: „Russische Demokratie hört dort auf, wo die ukrainische Frage beginnt“.

Mit der Situation in Russland selber waren Irina und Mitja selten richtig zufrieden, kaum kamen wir aber auf die Ukraine zu sprechen, stiegen die Emotionen steil in die Höhe. Ihre offene Missachtung der Ukraine und der Ukrainer hat mich einmal dazu gezwungen, ihnen ganz klar zu sagen: „Ich bin ein Ukrainer, erlaube mir aber keine offene Missachtung gegenüber Russland und erwarte, dass ihr euch gegenüber der Ukraine genauso verhaltet. Schliesslich solltet ihr einfach versuchen, euch kurz in meine Lage – die Lage eines Ukrainers – zu versetzen.“ Das hat geholfen und seitdem gab es zwischen uns keine grossen Zusammenstösse mehr.

In den letzten Jahren habe ich einige Male pro Jahr mit Irina telefoniert. Meistens hat sie sich zuerst selber per SMS bei mir gemeldet und ich habe ihr dann zurückgerufen. Jedoch seit Beginn der Maidan-Proteste in Kiew im November 2013 hat sich Irina nicht mehr gemeldet. Schliesslich vor einigen Tagen habe ich selber angerufen. Hauptsächlich hat mich interessiert, was meine alten Bekannten heute zu der Situation in der Ukraine meinen, inwieweit hat sich ihre Einstellung gegenüber der Ukraine geändert (dass sie sich geändert hat, hatte ich im Vornherein keine Zweifel).

Irina habe ich nicht erwischt: Mitja hat das Telefon abgenommen und gesagt, dass seine Mutter draussen beim Spazieren ist. Zuerst wollte ich aufhören, aber dann gleich eine andere Idee gehabt: Mitja sollte besser informiert sein und wird mir wohl mehr sagen können, als seine Mutter. Schliesslich hat Mitja meine Erwartungen erfüllt: es hat sich rausgestellt, dass er selber in dem Konflikt in der Ostukraine involviert ist, indem er bereits zweimal Donezk besucht hatte – als Helfer bei den sogenannten „humanitären Konvois“ Russlands.

Um einen sinnlosen Streit zu vermeiden, habe ich dem Mitja erklärt: mich interessiert primär seine Meinung, meine werde ich nur dann äussern, wann er selber mich danach fragt. Somit konnte ich meine Fragen stellen und Mitjas Antworten darauf bekommen. Unten bringe ich sie, womöglich in einer strukturierten Form.

Definition: Was passiert derzeit in Donbass?

Ein Bürgerkrieg, indem einige Ukrainer gegen die anderen Ukrainer kämpfen. Russland hat mit dem Ausbruch dieses Krieges nichts zu tun gehabt.

Der Grund: Warum gibt es den Krieg?

Mitja ist fest davon überzeugt, dass es die Ukraine als einen Staat nicht mehr gibt bzw. dass die Ukraine ein gescheiterter Staat (failed state) ist.

Damit wollte Mitja bestimmt sagen, dass eine Intervention von aussen, sowohl auf der Krim als auch in der Kontinentalukraine allemal berechtigt ist. Und von der anderen Seite – das Recht für Selbstverteidigung (jus ad bellum) hat ein gescheiterter Staat natürlich nicht. Das ganze impliziert, dass die ukrainische Armee keine Armee ist, sondern ein Haufen von Mördern.

Motivation: Was bewegt Mitja und andere in Russland, die ähnlich denken, in der Ostukraine zu „helfen“?

Die Russen und die Ukrainer sind ein geteiltes Volk, das wiedervereinigt werden muss. Die Ukrainer, die dies nicht wünschen, sind einfach durch westliche Propaganda manipuliert worden. Deshalb gibt es in der Tat keine prowestliche Mehrheit in der Ukraine. Die Präsidenten- und Parlamentswahlen in der Ukraine sind eine von dem Westen manipulierte Farce, alle Wahlprozeduren sind dabei grob verletzt worden. Somit sind diese Wahlen völlig illegitim.

Die Frage, ob die proeuropäisch gestimmten Ukrainer daher einfach Nationalverräter sind, habe ich nicht gestellt, bin mir aber ziemlich sicher, dass Mitja sie positiv beantworten würde.

Rolle Russlands: Ist Russland im Konflikt gar nicht beteiligt?

Der prorussische Aufstand in der Ostukraine hat in meiner Heimatstadt Slowjansk begonnen, indem die prorussischen Militanten das Polizeigebäude dort übernommen und die Waffen unter ihren Anhänger (meistens – aus den marginalen Bevölkerungsschichten) verteilt. Einer meinen Cousins war damals der stellvertretender Polizeichef von Slowjansk und ist während der Übernahme im Polizeigebäude gewesen. Als ich Slowjansk im August (ein Monat nach der Befreiung) besuchte, hat er mir erzählt, dass die ganze Operation durch ein russisches Sonderkommando vollgezogen worden sei. Ein Detail hat es explizit erwähnt: bei vielen Militanten sollten die Schuhe sowie die Hose bis zur Kniehöhe dreckig gewesen sein, als ob sie zuvor durch ein Sumpf marschiert sind. (Mittlerweile hat der Anführer dieses Sonderkommando, russischer ex-Sicherheitsdienstoffizier Igor Girkin/Strelkow in einem Interview in Moskau erzählt, dass er mit seiner Mannschaft von 52 Mann die ukrainische Grenze tatsächlich in einem 17 km langen Marsch überquert hat).

Mitja lehnt jegliche Behauptungen von der russischen Einmischung völlig als ukrainische Propaganda ab. Die „Kiewer Junta“ versucht so eigene Impotenz zu vertuschen.

Die regulären russischen Truppen gib es in der Ostukraine gemäss Mitja nicht. Er habe sie dort nie gesehen. Er gibt aber zu, dass es etliche Freiwillige aus Russland gibt.

Russische „Freiwilligen“: Sind sie legal?

Ich habe gefragt, ob diese „Freiwilligen“ das russische Gesetzt brechen (wegen dem ukrainischen Gesetzt musste ich gar nicht erst fragen, weil es der Ukraine gemäss Mitja ja gar nicht mehr gibt). Das Strafgesetz der Russischen Föderation verbietet sowohl die Söldneraktivitäten als auch unentgeltliche Militäreinsätze im Ausland. Russische Soldaten dürfen sogar während dem Urlaub ohne Erlaubnis ihrer militärischen Führung sowie des Sicherheitsdienstes nicht ins Ausland reisen (die „freiwilligen Urlaube“ in der Ukraine, die Putin mal während einer Pressekonferenz gebracht hat, sind also untersagt).

Die Antwort von Mitja war: freilich brechen die Freiwilligen die Gesetze, aber das ist nicht das Problem der Freiwilligen, sondern der Gesetze – diese müssten dringendst geändert werden, währenddessen bleiben sie irrelevant.

Es hat für mich so getönt, als ob das holde Ziel den Bruch der eher obsoleten Gesetze völlig berechtigt.

Russische Waffen: Gibt es die?

Mitja hat ehrlich zugegeben, dass es russische Waffen in der Ukraine auf der Seite der prorussischen Militanten gibt. „Ganz normale Waffen, die es in der Ukraine auch schon immer gab“. Und fügt anklagend dazu, dass die Ukrainische Armee mittlerweile auch die amerikanischen Waffen besitzt.

In der Tat hat die Ukraine bis jetzt nur eine limitierte Menge, der nichtletalen Selbstverteidigungsmittel von anderen Ländern, darunter auch USA, als Solidaritätsunterstützung bekommen.

Kriegsführung: Gibt es die Kriegsverbrechen im Konflikt in der Ostukraine?

Mitja hat während seiner Besuche in Donezk persönlich keine Kriegsverbrechen beobachten können, weder von der einen noch von der anderen Seite. Er habe nur ein paarmal aus der Entfernung Artilleriebeschuss hören können.

Ich habe Mitja von meiner Reise nach Slowjansk in August erzählt, indem ich persönlich ein Massengrab besucht habe, wo 14 Leichen entdeckt worden sind. Ich habe hinzugefügt, dass in Slowjask mehrere Massengräber entdeckt worden sind, die prorussischen Militanten hinter sich gelassen haben.

Als Rechtfertigung für die Militanten hat Mitja gemeint, dass sie mit der ganzen ukrainischen Armee, gestärkt durch die westlichen Söldner, gekämpft haben, deshalb sind vereinzelte Übergriffe ihrerseits durchaus berechtigt. Und fügte hinzu, dass Igor Iwanowitsch Strelkow die Plünderer und Verbreicher in eigenen Reihen mit den Hinrichtungen bekämpft hat.

Mit der Höflichkeitsform der Anrede, wollte Mitja bestimmt sein Respekt gegenüber Girkin/Strelkow zeigen.

Ausblick: Kann es in eurem Kampf gegen den Westen zum 3. Weltkrieg kommen?

Gemäss Mitja wird Russland sich nicht zurückziehen: „Notfalls sind wir zum 3. Weltkrieg bereit.“

Ich habe zu ihm bemerkt, dass im Falle eines 3. Weltkrieges v.a. die Stadt Moskau sicherlich zerstört wird. Ist es ihm bewusst?

„Klar wird Moskau zerstört. Amerika und Europa werden aber mit zerstört.“ Und fügte hinzu: „Für einen Weltkrieg sind wir schlecht gerüstet – in Moskau gibt es fast keine Luftschutzbunker mehr. Bei euch in der Schweiz gibt es die – ich habe ja bei dir im Haus selber gesehen. Somit seid ihr schuld, falls ein Krieg ausbricht. Dass ihr euch zu einem Krieg vorbereitet habt und wir nicht, zeugt davon, dass nicht wir, sondern ihr die Kriegsstifter seid!“

Schlusswort

Ich war nicht überrascht, derartige Antworten von Mitja zu hören. Etwas in die Richtung habe ich sogar erwartet. Viele Menschen in Russland haben in den letzten 12 Monaten den Weg von milden Chauvinisten zum suspekten Nazi durchgemacht.

Diese russische Krankheit hat viele Ursachen.

Amerikanischer Präsident Obama vergleicht diese Krankheit mit dem letzten Ebola-Ausbruch in Afrika. Nicht dass Ebola einfach ist, ich fürchte aber, dass diese Krankheit viel schwieriger zu heilen ist. Zum einen sind mit dieser Krankheit bereits bis zu 100 Mio. Menschen in Russland infiziert. Zum anderen es gibt eine sehr starke Resistenz gegen die Medikamente – jeder Menge der taktischen und der strategischen Atomwaffen.

Somit weiss ich echt nicht, ob und wie sich diese Krankheit heilen lässt. Ich weiss nur: je früher die Menschheit versucht, diese Krankheit zu bekämpfen – desto einfacher und weniger aufwendig wird es, ihre Verbreitung eventuell zu stoppen.

Für mich sieht es im Moment so aus, als ob die armen Ukrainer (sowie eine dünne Schicht der „Nationalverräter“ innerhalb Russlands) die einzigen sind, die selbstopfernd versuchen, die Verbreitung der Krankheit zu stoppen. Und die Welt, v.a. Europa beobachtet das Ganze mit einer schlecht verschleierten Gleichgültigkeit. Sind die Menschen in Europa so dumm, dass sie in den kurzen 70 Jahren bereits alles vergessen haben...

Wie auch immer, für eine Sache ist es bereits zu spät: eine beispiellos lange Periode relativen Friedens in Europa ist vorbei. Es bleibt nur offen, wann wir schaffen, wieder zum nachhaltigen Frieden zu kommen und ob überhaupt…

субота, 25 жовтня 2014 р.

Не все є опозиція, що намагається нею виглядати

Найголовніше на цих виборах – обрати ефективну опозицію. На мою думку нею найшвидше стане об'єднання Громадянської позиції та Демальянсу

З точки зору економіки незалежна Україна ще ніколи не була в такому критичному стані. Україна не контролює частину своїх територій, але при цьому вона продовжує за них платити. Україна веде війну із супротивником, якого вона ніколи не зможе перемогти. І при цьому Україна де-факто вже є банкрутом, її платоспроможність повністю залежить від зовнішнього фінансування. В Україні вже почалася зима, але в українських газосховищах об’єктивно недостатньо газу для опалення та промисловості, на складах українських теплових електростанцій недостатньо вугілля для вироблення електроенергії. І при цьому всьому Україна все ще має нереформований пострадянський державний апарат, від якого в кращому випадку мало користі, в гіршому – багато шкоди.

З іншого боку, в мене сьогодні менше сумнівів щодо того, чи виживе Україна, ніж рік тому. Тому що рік тому питання звучало: Чи виживе? А сьогодні питання вже стоїть: Як виживе?

Стараннями Володимира Путіна в Україні на парламентських виборах вперше не стоїть питання: на Схід, чи на Захід? Але при цьому по-новому постає питання влади і опозиції. Очевидно, що так чи інакше в новому складі Верховної Ради буде сформовано пропрезидентську більшість. Але далеко не так очевидно, хто зможе цій більшості конструктивно і ефективно опонувати, щоб не допустити побудови чергової вбивчої «вертикалі влади».

Записна «опозиція» з «Опозиційного блоку» чи «Сильної України» цього точно не зможе. Ці люди в політичних питаннях будуть не опозицією, а п’ятою колоною Путіна. А в економічних – колаборантами влади в усіляких корупційних схемах.

«Радикальна партія» Ляшка буде українським аналогом ЛДПР Жириновського, галасу від неї буде багато, але результати діяльності – приблизно такі самі, як і у вищезгаданих «опозиціонерів».

«Блок Юлії Тимошенко» дещо модернізувався, але не схоже, що суттєво модернізувалася сама Юлія Володимирівна. Вона звичайно швидше за всіх почне претендувати на роль справжньої опозиції, але гратиме вона цю роль опортуністично та популістськи.

«Народний фронт» – перший кандидат на участь в коаліції з «Блоком Петра Порошенка», тому на роль опозиції розглядати його наразі недоречно.

Голосувати за «Свободу» я собі дозволити не можу. Щонайменше до тих пір, поки вони не відмежувалися від дуже недоречної на сьогодні радикалки Ірини Фаріон. Та і у їхню ефективну опозиційність з фахових питань я не вірю.

Тому на вибір залишаються дві політичні сили: «Громадянська позиція», яка йде на вибори разом з «Демальянсом», та «Самопоміч».

Звісно, концентрація громадянських активістів та нових яскравих обличь найвища у «Самопомочі», але з іншого боку – вони поки що не мали можливості на практиці довести свої командні якості. Крім того, базовим для «Самопомочі» поки що все ж є західний регіон України, а мені хотилося б підтримати політичну силу, яка є більш рівномірно представлена на всій її території.

Відтак я голосуватиму за «Громадянську позицію». Незважаючи на останню заяву Анатолія Гриценка, що «Громадянська позиція» охоче піде у владну коаліцію, щось мені підказує, що або її туди не візьмуть, або з часом вона звідти вийде, або залишиться, але гратиме роль внутрішньої опозиції.

Додатковий аргумент на користь голосування за «Громадянську позицію» – це факт її об’єднання з «Демальянсом». Як відомо, демократи звичайно об’єднуються лише перед розстрілом, тому я вважаю, що факт об’єднання двох демократичних сил, коли розстріл їм, дякувати Богові, не загрожує, заслуговує на особливу підтримку.

Перед президентськими виборами 2010 року я писав про такі слабкі місця Анатолія Гриценка:

- Слабкі знання в галузі економіки.

- Надто маленька команда.

- Нездатність організувати потужну передвиборчу кампанію.

На цих виборах, насамперед завдяки союзу з «Демальянсом», всі ці недоліки багато в чому виправлені.

Що ж стосується інформаційної кампанії проти Анатолія Гриценка, що відбувалася останніми тижнями, то я не почув там жодних достовірних аргументів, які б переконали мене відмовитися від мого вибору. Звичайно такі аргументи чомусь спливають за тиждень до виборів, а потім якось втрачають актуальність і далі не розслідуються. Така вже особливість українських передвиборних змагань...

Ці кляті округи…

Як українець, який проживає за кордоном, я на жаль позбавлений права голосувати за мажоритарного кандидата (сподіваюся, що нова Верховна Рада нарешті проведе радикальну реформу виборчого законодавства та запровадить відкриті виборчі списки, після чого, в мене знову буде повноцінне право голосу). Але ніщо не заважає мені висловити свою думку, за кого я б голосував на тих округах, які мені так чи інакше близькі, і ситуація на яких мені добре відома. Отже:

- Округ № 47 на Донеччині з центром в моєму рідному місті Слов’янську: я б проголосував за Олега Зонтова, нинішнього в.о. мера та кандидата від «Блоку Порошенка». В Слов’янську все досить просто – лише голосування за Зонтова здатне завадити перемозі колишнього мера Рибачука, який має дуже сумнівну репутацію, або банальній «купівлі» округу чоловіком Королевської «гречкосієм» Солодом.

- Округ № 96 у Вишгородському районі на Київщині, де зараз проживають мої батьки: я б проголосував за кандидатку від «Демальянсу» Олену Мініч. Цей округ – це маленька катастрофа. Загалом на ньому висунулися 50(!) кандидатів. Кандидати від демократичних сил конкурують один з одним і все виглядає так, що округ просто «зливається» на користь екс-регіонала Ярослава Москаленка. Відтак шансів у пані Олени небагато, але обирати когось все ж треба. Загалом, округ № 96 на цих виборах напевне найкраще демонструє, чому конче необхідно міняти нинішню систему виборів.

- Округ № 102 з центром у м. Знам’янка на Кіровоградщині, де проживають родичі моєї дружини: довіряючи колишнім журналістам Мустафі Найему та Сергію Лещенку я б проголосував за спільного кандидата від демократичних Андрія Лавруся. Як і у Слов’янську, головна мета цього голосування – запобігти «купівлі» округу колишнім членом «молодої команди Леоніда Черновецького» «гречкосієм» Олесем Довгим.

четвер, 7 серпня 2014 р.

Post-war Sloviansk / Післявоєнний Слов’янськ / Послевоенный Славянск

This is a special blog post in media format / Спеціальна оповідь в медійному форматі / Специальный рассказ в медийном формате

While still on the high-speed train from Kyiv to Sloviansk I red an intriguing FB post by Aleksandr Dugin – one of the main Putin’s ideologues behind the current conflict in Eastern Ukraine – about the current situation in my native town of Slovyansk.

Ще перебуваючи на швидкісному потязі Київ-Слов’янськ прочитав інтригуючий допис Олександра Дугіна на ФБ про поточну ситуацію в моєму рідному місті Слов’янську.

Еще по дороге в Славянск на поезде Киев-Славянск прочитал интригуючий пост Александра Дугина на ФБ о настоящей ситуации в моем родном городе.

дугин
For those who don’t speak Russian: Mr. Dugin proclaimed in his post that native population of Sloviansk had been eliminated or deported and replaced by the “actors of Kyiv’s junta”.

So on arrival I was relieved to discover that not all natives disappeared after all: two of my cousins living in the town from their birth were waiting for me at the train station.

Але прибувши у Слов’янськ я з полегшенням побачив, що таки не всі мешканці були кудись депортовані – двоє моїх двоюродних братів, що живуть у Слов’янську починаючи із дня їхнього народження, зустрічали мене на вокзалі.

Но прибыв в Славянск я с облегчением увидел, что все же не все жители были депортированы – двое моих двоюродных братьев, которые живут в Славянске со дня своего рождения, встречали меня на вокзале.

What I have found in Sloviansk was a more or less normal town with many people on the streets (despite intense summer heat), quite some cars, public transport already functioning, most banks, shops and even some cafes open for business.

Те, що я побачив, було вже більш-менш нормальне місто: незважаючи на сильну спеку, на вулицях було багато людей, немало машин, курсуючі маршрутки, відкриті магазини, банки, і навіть деякі кафе.

То, что я увидел, было уже более-менее нормальным городом: несмотря на сильную жару, на улицах было много людей, немало машин, курсирующие маршрутки, открытые магазины, банки, и даже некоторые кафе.

But still some buildings and especially the suburb of the town called Semenivka had been badly damaged during the two-months fighting between the Russian-backed separatists, who took the town as a hostage, and Ukrainian forces who clumsily tried to remove them.

Тим не менш, деякі будинки, і особливо приміський район Семенівка, за приблизно два місяці боїв постраждали дуже сильно.

Тем не менее, некоторые дома, а особенно пригород Семеновка, за приблизительно два месяца боев пострадали очень сильно.

2014-08-01 18.54.472014-08-01 18.54.56
”Negotiants’ house” / “Купецький будинок” / “Купеческий дом”

2014-08-02 10.05.24
Bus stop in Semenivka / Тролейбусна зупинка в Семенівці / Троллейбусная остановка в Семеновке

2014-08-02 10.06.47
Kindergarten in Semenivka / Дитсадок в Семенівці / Детский сад в Семеновке

2014-08-02 10.09.49
Psychiatric clinic in Semenivka / Психіатрична лікарня в Семенівці / Психиатрическая больница в Семеновке

Here’s my first small video from Semenivka.

Моє перше невелике відео із Семенівки.

Мое первое небольшое видео из Семеновки.

Post-war situation in Semenivka / Післявоєнна ситуація в Семенівці / Послевоенная ситуация в Семеновке

2014-08-02 10.26.48
One of the destroyed houses on the road Kharkiv-Rostov / Один із зруйнованих будинків на шляху Харків-Ростов / Один из разрушенных домов на трассе Харьков-Ростов

2014-08-02 10.28.11
Car-washing station on the road / Автомийка біля дороги / Автомойка около дороги

Here’s my second video from Semenivka – bridge on the road Kharkiv-Rostov blown-up by the Russian-backed militants.

Моє друге відео із Семенівки – міст на шляху Харків-Ростов, підірваний проросійськими бойовиками.

Мое второе видео из Семеновки – мост на трассе Харьков-Ростов, подорванный пророссийскими боевиками.

Blown-up bridge near Semenivka / Підірваний міст біля Семенівки / Подорванный мост около Семеновки

2014-08-02 10.34.25
Temporary floating bridge / Тимчасовий понтонний міст / Временный понтонный мост

After having seen all that damage we went to visit one of the historic sites near Sloviansk which can probably provide the best explanation of why this area is so symbolic – the village of Mayaky.

Побачивши на власні очі всі ці руйнування ми вирушили до одного з історичних місць навколо Слов’янська, яке напевне найкращим чином пояснює символічне значення цієї місцевості – село Маяки.

Увидев собственными глазами все эти разрушения ви отправились в одно из исторических мест около Славянска, которое наверное наилучшим образом объясняет символическое значение этой местности – село Маяки.

2014-08-02 11.33.34

A privately reconstructed old Ukrainian farmyard is the right scenery to explain the historic background of these borderlands between settled European civilization and nomadic cultures of the Eurasian steppe.

Українська хата, відбудована коштом місцевого краєзнавця, є найкращим фоном для розповіді про ці землі, які історично грали роль прикордоння між осідлою європейською цивілізацією і кочовими звичаями євразійських степів.

Украинская хата, восстановленная одним местным краеведом, является наилучшим фоном для рассказа об этих землях, которые исторически играли роль приграничью между оседлой европейской цивилизацией и кочевыми традициями евразийских степей.

Historic sites near Sloviansk - village of Mayaky / Історичні місця навколо Слов'янська - село Маяки / Исторические места около Славянска – село Маяки

2014-08-02 11.40.12

On our way back from Mayaky we visited a muss-grave in Sloviansk where bodies of 14 people killed by the pro-Russian militants have been found (in the video I say 18 but that was mistaken). Some of the bodies have already been identified: two of them – as priests of one of the evangelical churches and the other two – as sons of another evangelical priest.

Повертаючись з с. Маяки ми відвідали братську могилу, де було знайдено 14 тіл жертв проросійських бойовиків (на відео я кажу про 18 тіл, але це було помилкою). Деякі з тіл вже було ідентифіковано: двоє – як священники євангельської церкви, і два інших – як сини іншого євангельського священника.

Возвращаясь из с. Маяки мы посетили братскую могилу, где было найдено 14 тел жертв пророссийских боевиков (на видео я говорю о 18 телах, но это было ошибкой). Некоторые из тел уже было идентифицировано: двоих – как священников евангельской церкви, и двоих других – как сыновей евангельского священника.

Mass-grave of the victims of pro-Russians militants / Братська могила жертв проросійських бойовиків

As a conclusion of my report from Sloviansk I want to mention the question asked many times by different people there: Won’t THEY come back? This is an expression of a fundamental lack of security which hangs over people’s lives there like a large dark cloud. For more than 300 years people in and around Sloviansk live under such a cloud, which gets darker from time to time as it is the case right now. Can the civilized world help to dissipate that damned cloud once and for all?

На завершення мого репортажу із Слов’янська я хочу навести питання, яке і чув багато разів від різних людей: А ВОНИ не повернуться? В цьому питанні – відчуття небезпеки, що нависає над людським життям як велика чорна хмара. Вже більше 300 років люди у Слов’янську і в регіоні живуть під цією хмарою, котра інколи, як нині, стає ще чорнішою. Коли вже цивілізований світ допоможе розсіяти цю кляту хмару раз і назавжди?

В завершение моего репортажа из Славянска я хочу привести вопрос, который слышал много раз от разных людей: А ОНИ не вернутся? В этом вопросе – ощущение опасности, которое нависает над человеческой жизнью как большая черная туча. Уже более 300 лет люди в Славянске и регионе живут под этой тучей, которая иногда, как сейчас, становится еще чернее. Когда уже цивилизованный мир поможет рассеять эту проклятую тучу раз и навсегда?